Biographie
Seit die Donaueschinger Musiktage 1921 als Forum avancierter Kammermusik durch den fürstlichen Musikdirektor Heinrich Burkhard gegründet wurden, waren sie nicht nur ein interner Branchentreffpunkt der jeweiligen Gegenwartskomponisten, sondern auch ein mythischer Ort. In seiner fiktiven Komponistenbiografie "Doktor Faustus" verewigte Thomas Mann Donaueschingen als magischen Punkt auf der Landkarte der Moderne und erhob ihn in den Rang der Weltliteratur. Sehr viel später findet er Eingang in Edgar Reitz filmisches Epos "Heimat" – ohne überhaupt gezeigt zu werden. Allein der Name "Donaueschingen" ist dort Klang: Klang der neuen Musik.
Seitdem der damalige Südwestfunk und der heutige SWR nach dem Ende des zweiten Weltkriegs in Zusammenarbeit mit der Donaueschinger Gesellschaft der Musikfreunde die künstlerische Leitung der Donaueschinger Musiktage übernommen hat, ist aus dem einstmaligen Kammermusikfestival zusätzlich auch ein großdimensioniertes Orchester- und Vokalfest geworden. Die Klangkörper des SWR – das SWR Symphonieorchester (ehemals: SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg), das SWR Vokalensemble und das SWR Experimentalstudio – sind nicht nur die Partner der Komponisten, die ihre Uraufführungen zu bestreiten haben, sondern garantieren auch den Hochstand der Interpretation. Die Donaueschinger Musiktage sind nicht nur ein Komponistentreffpunkt, sondern auch ein Festival der musikalischen Interpretation des Neuen.